Die Beerdigung eines geliebten Menschen ist eine emotionale und finanziell belastende Zeit. Aber wusstest du, dass bestimmte Beerdigungskosten steuerlich absetzbar sind? In diesem umfassenden Artikel werde ich dir im Detail erklären, was du wissen musst und welche Kosten du von der Steuer absetzen kannst.
Voraussichtliche Lesedauer: 8 Minuten
Eine schwierige Zeit und finanzielle Belastungen
Der Verlust eines geliebten Menschen ist eine der schwierigsten Erfahrungen im Leben. Neben der emotionalen Belastung müssen Hinterbliebene oft auch erhebliche finanzielle Aufwendungen für die Beerdigung und Bestattung tragen. Doch es gibt eine Möglichkeit, zumindest einen Teil dieser finanziellen Belastungen zu mildern: Du kannst bestimmte Beerdigungskosten von der Steuer absetzen. In diesem Artikel werden wir uns ausführlich mit diesem Thema befassen und dir Schritt für Schritt erklären, wie du vorgehen kannst.
Verständnis der Angemessenheitsgrenze
Bevor wir in die Details eintauchen, ist es wichtig zu verstehen, dass das Finanzamt Beerdigungskosten nur in “angemessener Höhe” anerkennt. Diese Regelung wurde im Jahr 2003 eingeführt, und die Angemessenheitsgrenze liegt derzeit bei 7.500 Euro. Dies bedeutet, dass du Beerdigungskosten bis zu diesem Betrag problemlos von der Steuer absetzen kannst. Wenn deine Ausgaben diese Grenze jedoch überschreiten, könnte es komplizierter werden. Aber lass dich davon nicht abschrecken; du solltest immer versuchen, deine gesamten Ausgaben aufzulisten, selbst wenn sie die Angemessenheitsgrenze übersteigen. Später werden wir besprechen, wie du vorgehen solltest, wenn deine Kosten diese Schwelle überschreiten.
Abzugsfähige Bestattungskosten im Detail
Welche Kosten genau kannst du von der Steuer absetzen? Die Liste der abzugsfähigen Beerdigungskosten ist umfangreich und beinhaltet Folgendes:
1. Arzthonorar für die Leichenschau
Eine der ersten Ausgaben im Zusammenhang mit einem Todesfall ist das Arzthonorar für die Leichenschau. Diese Kosten sind abzugsfähig.
2. Blumen
Die Ausgaben für Blumen, sei es für die Dekoration der Trauerhalle, Gestecke, Grabschmuck oder Kränze, können ebenfalls von der Steuer abgesetzt werden.
3. Dienstleistungen eines Bestattungsunternehmens
Dazu gehören alle Formalitäten und die Organisation der Bestattung, angefangen von der Ankleidung des Verstorbenen bis zur hygienischen Versorgung.
4. Trauerdrucksachen
Die Kosten für Traueranzeigen, Danksagungen und andere druckbezogene Ausgaben im Zusammenhang mit der Beerdigung können abgezogen werden.
5. Fahrtkosten
Du kannst die Fahrtkosten im Zusammenhang mit der Bestattung und den damit verbundenen Formalitäten absetzen.
6. Gebühren
Dazu gehören Gebühren für die Sterbeurkunde und andere notwendige Unterlagen.
7. Grabpflege und Kosten für Grabstätte oder Grabkreuz
Dies umfasst die Erstbepflanzung, Grabmalinschriften und andere Ausgaben im Zusammenhang mit dem Grab.
8. Musikalische Gestaltung der Trauerfeier
Die Kosten für Organisten oder andere Musiker, die die Trauerfeier musikalisch gestalten, sind abzugsfähig.
9. Porto
Die Ausgaben für Porto, sei es für Traueranzeigen, Danksagungen oder Schriftverkehr, können ebenfalls von der Steuer abgesetzt werden.
10. Sarg für Erd- oder Feuerbestattung
Die Kosten für den Sarg, einschließlich seiner Ausstattung, sind abzugsfähig.
11. Kosten für Sargträger
Die Gebühren für Sargträger können in die Liste der abzugsfähigen Kosten aufgenommen werden.
12. Schuldzinsen
Wenn du einen Kredit zur Bezahlung der Bestattungskosten aufgenommen hast, sind die Schuldzinsen abzugsfähig.
13. Sterbehemd
Die Kosten für das Sterbehemd können ebenfalls geltend gemacht werden.
14. Kosten für die Organisation einer Trauerfeier
Das schließt die Aufwendungen für die Organisation der Trauerfeier sowie die Einladungen ein.
15. Trauerredner
Du kannst die Honorare für einen Trauerredner von der Steuer absetzen.
16. Überführungskosten
Die Kosten für die Überführung des Verstorbenen von einem Ort zum anderen sind abzugsfähig.
17. Schmuckurnen
Wenn du eine Schmuckurne erwirbst, sind auch diese Ausgaben steuerlich absetzbar.
Nicht anerkannte Kosten
Es gibt jedoch auch Kosten, die das Finanzamt nicht anerkennt. Dazu gehören:
1. Kosten für die Bewirtung von Trauergästen (Leichenschmaus)
Die Ausgaben für die Bewirtung von Trauergästen nach der Beerdigung werden normalerweise nicht als abzugsfähige Kosten anerkannt.
2. Anschaffung von Trauerkleidung für die Trauerzeit/Beisetzung
Die Kosten für spezielle Trauerkleidung, die während der Trauerzeit oder bei der Beisetzung getragen wird, sind nicht absetzbar.
3. Reisekosten für die Teilnahme naher Angehöriger an einer Bestattung
Die Kosten, die nahe Angehörige möglicherweise für die Anreise zur Beerdigung tragen, werden in der Regel nicht von der Steuer abgesetzt.
Berechnung und zumutbare Eigenbelastung
Jetzt, da wir wissen, welche Kosten abzugsfähig sind, stellt sich die Frage, wie du die absetzbaren Beerdigungskosten berechnest. Es ist ein mehrstufiger Prozess:
- Addiere alle Kosten: Beginne damit, alle Kosten rund um die Bestattung sorgfältig zusammenzuzählen. Dazu gehören sowohl die oben aufgeführten abzugsfähigen als auch die nicht abzugsfähigen Kosten.
- Ziehe das Erbe ab: Als nächstes ziehst du das Erbe des Verstorbenen von der Gesamtsumme ab. Dies ergibt den Betrag, den du von der Steuer absetzen kannst.
- Bestimmung der zumutbaren Eigenbelastung: Hier kommt eine wichtige Einschränkung ins Spiel. Du kannst außergewöhnliche Belastungen nur von der Steuer absetzen, wenn die Kosten eine sogenannte “zumutbare Eigenbelastung” übersteigen. Diese Grenze ist individuell und richtet sich nach deinen Einkünften, deinem Familienstand und der Anzahl der Kinder. Die Berechnung der zumutbaren Eigenbelastung kann komplex sein, daher ist es ratsam, einen Steuerberater um Hilfe zu bitten.
How To: Beerdigungskosten von der Steuer absetzen
Die Beerdigung eines geliebten Menschen ist eine emotionale und finanziell belastende Zeit. Doch es gibt eine Möglichkeit, einen Teil dieser finanziellen Belastungen zu mildern, indem du bestimmte Beerdigungskosten von der Steuer absetzt. In diesem Leitfaden werde ich dir Schritt für Schritt erklären, wie du vorgehen kannst, um diese Steuervorteile zu nutzen.
- Verständnis der Angemessenheitsgrenze
Bevor du beginnst, ist es wichtig zu verstehen, dass das Finanzamt Beerdigungskosten nur in “angemessener Höhe” anerkennt. Diese Grenze liegt derzeit bei 7.500 Euro. Dies bedeutet, dass du Beerdigungskosten bis zu diesem Betrag problemlos von der Steuer absetzen kannst. Wenn deine Ausgaben diese Grenze überschreiten, wird es komplizierter, aber du solltest trotzdem alle Ausgaben auflisten.
- Sammeln aller Belege
Sammle sorgfältig alle Belege und Rechnungen im Zusammenhang mit der Beerdigung. Dies schließt ein: Arzthonorar für die Leichenschau; Kosten für Blumen; Dienstleistungen eines; Bestattungsunternehmens; Kosten für Trauerdrucksachen; Fahrtkosten; Gebühren; Kosten für Grabpflege und Grabstätte; Musikalische Gestaltung der Trauerfeier; Porto; Kosten für den Sarg; Gebühren für Sargträger; Schuldzinsen; Kosten für das Sterbehemd; Kosten für die Organisation einer Trauerfeier; Honorare für einen Trauerredner; Überführungskosten; Kosten für Schmuckurnen
- Abziehen des Erbes
Ziehe das Erbe des Verstorbenen von der Gesamtsumme der Beerdigungskosten ab. Dies ergibt den Betrag, den du von der Steuer absetzen kannst.
- Berechnung der zumutbaren Eigenbelastung
Die zumutbare Eigenbelastung ist individuell und hängt von deinen Einkünften, deinem Familienstand und der Anzahl der Kinder ab. Diese Berechnung kann komplex sein, daher ist es ratsam, einen Steuerberater um Hilfe zu bitten. Wenn die Beerdigungskosten die zumutbare Eigenbelastung überschreiten, kannst du sie von der Steuer absetzen.
- Steuererklärung ausfüllen
Fülle deine Steuererklärung sorgfältig aus und gib die absetzbaren Beerdigungskosten an. Vergiss nicht, alle Belege und Nachweise beizufügen, da das Finanzamt diese im Rahmen einer Steuerprüfung verlangen kann.
FAQs: Häufig gestellte Fragen
Nein, das Finanzamt erkennt Beerdigungskosten nur in “angemessener Höhe” an. Seit 2003 gilt eine Angemessenheitsgrenze von 7.500 Euro. Diese Grenze sollte dich jedoch nicht davon abhalten, deine Aufwendungen in vollem Umfang geltend zu machen und einzeln aufzulisten.
Abzugsfähige Bestattungskosten sind vielfältig und umfassen unter anderem Arzthonorar, Blumen, Dienstleistungen des Bestattungsunternehmens, Trauerdrucksachen, Fahrtkosten, Gebühren, Grabpflege, Kosten für Grabstätte und -kreuz, musikalische Gestaltung der Trauerfeier, Porto, Särge, Sargträger, Schuldzinsen, Sterbehemd, Kosten für die Organisation einer Trauerfeier, Trauerredner, Überführungen und Schmuckurnen.
Das Finanzamt erkennt Kosten für die Bewirtung von Trauergästen, die Anschaffung von Trauerkleidung und Reisekosten für die Teilnahme naher Angehöriger an einer Bestattung nicht an.
Bei der Steuererklärung zählst du alle Kosten rund um die Bestattung zusammen und ziehst das Erbe ab. Der verbleibende Betrag kann von der Steuer abgesetzt werden. Die Absetzbarkeit hängt jedoch von der “zumutbaren Eigenbelastung” ab, die individuell ist und von deinen Einkünften, deinem Familienstand und der Anzahl der Kinder abhängt.
Ja, es ist ratsam, alle Belege und Rechnungen sorgfältig aufzubewahren. Das Finanzamt kann im Rahmen einer Steuerprüfung Nachweise für deine Ausgaben verlangen.
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