„Hü oder hott?“ Das Sprichwort bezieht sich auf die Sprache der Fuhrmänner: Diese setzten dieses Kommando ein, um ihren Zugtieren anzusagen, in welche Richtung sie ziehen sollen. Wenn der Fuhrmann “hü” ruft, sollen die Tiere nach links und bei “hott” nach rechts laufen. Wenn der Fuhrmann einmal hü und einmal hott ruft, wissen die Pferde oder Ochsen aufgrund der widersprüchlichen Befehle gar nicht, in welche Richtung sie den Wagen nun ziehen sollen. Widersprüchliche Ansagen gibt es auch in Beziehungen, ist er/sie der Richtige? Ein Plädoyer für eine eindeutige Kommunikation in der Partnerschaft.
Klare Kommunikation in einer Partnerschaft
Es gibt in einer Partnerschaft vieles abzustimmen, von der Freizeitgestaltung bis hin zur Karriereplanung, Wohnort, Familienfeiern, Sauberkeit, Geld, Intimität/ Sexualität, Anschaffungen usw. Ein „heute so morgen so“, „weiß nicht“, „will nicht drüber reden“ in wichtigen Entscheidungen macht Euren Partner wahnsinnig! Trefft gemeinsam mit Eurem Partner Absprachen:
- Hört Euch gegenseitig aktiv zu – versucht den anderen zu verstehen
- Stellt Vor.- und Nachteile gegenüber (ja! Die gute, alte Pro.- Contraliste)
- Stellt „Was wäre wenn…“ – Fragen
- Sucht einen Kompromiss
- (Beratet Euch mit Freunden)
Nimm den Druck aus Konflikten raus
Achtung, das folgende musst Du unbedingt wissen! Beachte: 69 % aller Konflikte in Beziehungen sind nicht lösbar.[1] Glückliche Beziehungen unterscheiden sich von unglücklichen eben meist nicht in der Anzahl oder der Schwere der unlösbaren Konflikte. Sondern darin, wie die Partner mit diesen Konflikten umgehen. Wenn Paare akzeptierend, möglichst mit Humor und gegenseitiger Zuneigung über ihren unlösbaren Konflikt sprechen, können ihnen diese immerwährenden Probleme nichts anhaben.
Hü oder hott in einer Partnerschaft
Es geht aber auch noch viel Grundsätzlicher: „Sind wir jetzt zusammen oder nicht?“, „Heiraten oder Trennen?“ Viele Paare legen sich nicht fest, bis eben einer geht. Die gute Nachricht – auch wenn zig Beziehungsratgeber Euch etwas Anderes sagen: Die moderne wissenschaftliche Psychologie kennt eine „Beziehungsunfähigkeit“ nicht. Auch Promiskuität, die historisch als Unfähigkeit zur Aufrechterhaltung von Liebesbeziehungen verstanden wurde,[2] kommt in ICD-10[3] nicht mehr vor. Die Psychiatrie kennt u. a. erworbene Traumata, Bindungs- und Persönlichkeitsstörungen sowie angeborene Entwicklungsstörungen wie den frühkindlichen Autismus. Beziehungsunfähigkeit aber eben nicht! Sprich: Du kannst Dich festlegen.
Mit dem Gedanken, sich vom Partner zu trennen, spiele fast die Hälfte aller Menschen gelegentlich. Das sei durchaus normal. Schließlich entscheide man sich nicht nur ein einziges Mal für den Partner, sondern im Laufe der Beziehung immer wieder. Und wenn ein Partner geht, dann dauert es im Schnitt drei Jahre.
Traut Euch auch hier Dinge anzusprechen und Entscheidungen zu treffen: Legt Euch fest! Beziehe nicht nur die Kritikpunkte in Deine Entscheidungen mit ein! Als Faustformel: Es sollten 5-mal mehr positive (Lob, liebevolle Gesten, Unterstützung) als negative Interaktionen sein, damit die Beziehung als positiv wahrgenommen wird.
Selbstverständlich gibt es absolute No-Goes die eine Trennung auf jeden Fall rechtfertigen (z.B. körperliche.- oder seelische Gewalt)! Aber davon einmal abgesehen gibt es auch eine Menge Kleinigkeiten, die man so und so sehen kann: sprecht diese Dinge an und findet Lösungen (siehe oben) oder einigt euch eben humorvoll, dass ihr Euch nicht einig seid. Dann wäge ab was Du daraus machen möchtest. Wichtig dabei ist: sei absolut ehrlich!
Nur, wenn ihr Euch festgelegt habt könnt ihr Euch trauen…
[1] The Gottman Institute: The Love Lab: https://www.youtube.com/watch?v=1oB6zNcLIH0 (Ein weiterer (etwas neuerer) Film über das Love Lab.)
[2] Christian Müller-Götzmann: Artifizielle Reproduktion und gleichgeschlechtliche Elternschaft: Eine arztrechtliche Untersuchung zur Zulässigkeit fortpflanzungsmedizinischer Maßnahmen bei gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Springer, Dordrecht, Heidelberg, London, New York 2009, ISBN 978-3-642-01282-2, S. 58
[3] Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD, englisch: International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems)
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